Redebeitrag der BI zur Demo am 7.6. anlässlich der GK-Prozesse: Wer ist hier kriminell?

Anlässlich der Prozesse gegen Garnisonkirchengegner wegen angeblicher „Störung der Religionsausübung“ beim Protest gegen die Baustartfeier 2017 erklärt sich die Bürgerinitiative für ein Potsdam ohne Garnisonkirche mit den Angeklagten solidarisch und ruft zur Teilnahme an den Verhandlungen auf, am 9. und 14. Juni um 9 Uhr in der Hegelallee 8, im Amtsgericht Potsdam.

Warum hier die Falschen auf der Anklagebank sitzen, haben wir in unserem Redebeitrag bei der Demo am 7.6. erklärt. Hier gibt’s den Text zum Nachlesen:

REDEBEITRAG
der Bürgerinitiative für ein Potsdam ohne Garnisonkirche
zur Demo am 7. Juni 2022

Verantwortung JETZT
Förderruine Garnisonkirche stoppen!
Protest entkriminalisieren!

Hallo und vielen Dank, dass ihr da seid und euch mit den zu Unrecht Angeklagten solidarisiert. Das ist sehr wichtig. Nicht nur, weil hier engagierte Menschen für die Ausübung ihrer Grundrechte kriminalisiert werden, sondern auch, weil der Widerstand gegen dieses skandalöse Projekt weitergehen muss. Gerade jetzt, da die krummen Machenschaften der Stiftung Garnisonkirche offiziell geworden sind, müssen wir weiter den Finger in die Wunde legen.

Der Wiederaufbau der Garnisonkirche ist ein Demokratiedesaster auf vielen Ebenen, das wir nicht hinnehmen dürfen! Es ist unmöglich, hier auf alle Probleme einzugehen. Eins davon hat jedoch in den letzten Monaten durch den Prüfbericht des Bundesrechnungshofs und neue Recherchen von Kritiker*innen eine besondere Brisanz bekommen. Die millionenschwere Förderung aus dem Bundeskulturhaushalt wurde für unzulässig erklärt, weil die Stiftung keine sauberen Angaben gemacht hat.

Da darf man sich schon fragen, wer hier die wirklichen Kriminellen sind. Die Stiftung Garnisonkirche unter Aufsicht der evangelischen Landeskirche agierte von Anfang an an den äußersten Grenzen des Rechtsstaats. Durch die neuen Veröffentlichungen ist offengelegt geworden, was wir schon lange wussten: Dass diese Stiftung nur durch formale Tricks, Schlupflöcher und politische Freundschaftsdienste überhaupt so weit gekommen ist.

Eins muss allen hier unmissverständlich klar sein: Dieser Turm steht heute einzig und allein deswegen in dieser Form hier, weil die evangelische Landeskirche Fördermittelbetrug begangen hat (genauer gesagt die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, also die EKBO, und ihre kirchliche Stiftung Garnisonkirche Potsdam). Die EKBO wird oft nur am Rande erwähnt, wenn es um die Finanzproblematik der Stiftung geht. Dabei spielt sie als Stiftungsaufsicht eine Schlüsselrolle im Lügenkonstrukt der Stiftung. Ich gehe hier auf zwei Punkte ein, und diese betreffen die Finanzproblematik.

Erstens genehmigte die EKBO die Gründung der kirchlichen Stiftung, ohne dass die finanzielle Sicherheit gegeben war, die gesetzlich für Stiftungen vorgeschrieben ist. Die Stiftung hatte weder ausreichend Ausgangskapital noch ein verlässliches regelmäßiges Einkommen, um ihren Stiftungszweck zu erreichen. Die Stiftung war von Anfang an so gut wie pleite und hätte so gar nicht gegründet oder genehmigt werden dürfen!

Zweitens genehmigte die EKBO die unseriösen Kalkulationen der Stiftung und gewährte ihr ein Darlehen auf der Grundlage absoluter Fantasierechnungen. Eine Kalkulation von 2016 für den zukünftigen Turmbetrieb sollte die angebliche Rückzahlbarkeit der Kredite darstellen. Der Finanzplan geht jedoch hinten und vorne nicht auf, nicht einmal ohne die zusätzliche Bürde einer Kreditrückzahlung. Unvermeidbare Ausgaben wie für Personal und Sachmittel wurden unterschlagen und die erwarteten Einnahmen viel zu hoch angesetzt. Im Detail könnt ihr diese Analyse auf der Plattform Lernort Garnisonkirche nachlesen. Fakt ist, dass der Turmbetrieb sich nicht einmal selbst tragen wird, geschweige denn einen Gewinn erwirtschaften, um obendrauf auch noch das Darlehen zurückzuzahlen. Unsere Schätzungen gehen stattdessen von einem Defizit von 500.000€ jährlich aus, und das ist die wohlwollende Schätzung.

Jetzt fragt man sich vielleicht, was interessiert mich das, ob die Kirche ihr Geld zurück bekommt? Der Punkt ist: Das Darlehen war essentiell für die Freigabe der Fördermittel vom Bund. Und die Fördermittel vom Bund waren essentiell für den Baustart 2017, gegen den die Angeklagten protestiert haben und der uns hier alle heute zusammenbringt. Um Fördergelder zu bekommen, muss man bekanntlich den nötigen Eigenanteil nachweisen. Die Stiftung sammelte jedoch viel zu wenig Spenden, also nicht einmal genug für den Eigenanteil, ganz zu Schweigen vom kompletten Wiederaufbau, wie es einst versprochen wurde. Deshalb schmorten die Fördermillionen jahrelang im Bundeshaushalt und konnten nicht abgerufen werden – das zog sich so lange, bis die Baugenehmigung auszulaufen drohte. Die Fördermittel wären mit der Baugenehmigung einfach verfallen. Das Wiederaufbauprojekt Garnisonkirche hätte in diesem Moment Geschichte sein können. Aber mit den Kirchenkrediten (und kleingerechneten Baukosten) konnte der Eigenanteil auf Papier dargestellt, die Fördermittel freigegeben und der Bau begonnen werden, vor dem wir heute stehen. Die Baugenehmigung wurde erneuert.

Und so wurde ein Bewilligungskreislauf in Gang gesetzt, wie es der Bundesrechnungshof so treffend bezeichnet hat. Denn natürlich war immer noch alles viel zu eng genäht und es gab immer wieder neue Finanzspritzen vom Bund, der nun aus der Nummer nicht mehr rauskam oder rauswollte. Sobald die ersten Ziegel gemauert wurden, ließ sich der Staat leicht um weiteres Geld erpressen. 25 Millionen Euro Steuergelder für diesen Kriegsturm, weil die EKBO ein Konzept durchgewunken hat, in dem nicht einmal eine Pädagogin für die versprochene Bildungsarbeit vorgesehen war. Dass das alles kein Versehen ist, hat Ex-Bischof, Chef-Wiederaufbauer und Ethik-Experte Wolfgang Huber neulich offen zugegeben, als er in einem Interview sagte, es sei von Anfang an klar gewesen, dass der laufende Betrieb aus Projektmitteln finanziert werden müsse. Also genau der laufende Betrieb, der eigentlich den Gewinn für die Kredittilgung erwirtschaften sollte.

Im Umkehrschluss heißt das also, dass die Kredite überhaupt nicht als reale Eigenmittel zu betrachten sind. Sie sind lediglich Platzhalter im Finanzplan, Platzhalter für Geld, das irgendwann doch wieder in Form von Zuschüssen reinkommen muss. Und wer weiß schon, ob das am Ende nicht wieder staatliche Zuschüsse sind und somit Eigenmittel der Stiftung unterm Strich aus derselben Kasse kommen wie die eigentlichen Fördergelder, nämlich aus dem Geldbeutel der Steuerzahler*innnen?

Das alles wirft die Frage auf, was sich die Verantwortlichen dabei gedacht haben, so ein riskantes Vorhaben auf Kosten der Allgemeinheit durchzuführen. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt, aber für eine betrügerische Absicht gibt es jedenfalls genug Anhaltspunkte. Was bleibt sonst übrig? Grenzenlose Hybris, rücksichtslose Selbstgefälligkeit und erschreckende Inkompetenz, im besten Fall. Sucht euch aus, welche Erklärung ihr bevorzugt für diesen Scherbenhaufen, den die evangelische Kirche mitten in unsere Stadt gesetzt hat.

Wir als Bürgerinitiative haben jahrelang darauf hingewiesen, dass das Geld weder für den Bau noch für den zukünftigen Betrieb reicht. Das haben wir uns nicht ausgedacht, weil wir den Turm nicht mögen, sondern das haben wir an öffentlich zugänglichen Informationen abgelesen. Dafür braucht es nicht einmal Zugang zu irgendwelchen geheimen Dokumenten. Man muss nichts hacken, nirgendwo einbrechen, niemanden erpressen. Es liegt alles auf dem Präsentierteller. Jede*r kann es sehen. Man muss sich nur die Zeit nehmen und hinschauen. Die zuständigen Stellen sind aber offenbar zu sehr mit der Repression von Bürger*innen beschäftigt, die diese Abzocke nicht hinnehmen wollen.

Die EKBO, die Stiftung, die ehemalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters: Sie alle kennen diese Fakten genau so wie wir, und zwar von Anfang an. Und als wäre es nicht schon schlimm genug, dass sie uns das Geld für ihren Preußenpimmel aus der Tasche ziehen, besitzen sie auch noch die Dreistigkeit, uns weismachen zu wollen, die Finanzplanung wäre jemals ansatzweise glaubwürdig gewesen, und unsere Mitstreitenden vor Gericht zu ziehen. Strafverfolgung gegen unliebsame Kritik dient bekanntermaßen in erster Linie der Einschüchterung von Kritiker*innen. Aber wir lassen uns nicht einschüchtern! Wir sagen NEIN zur Garnisonkirche! Das Demokratiedesaster muss ein Ende haben!

Deshalb fordern wir:

– Sofortiger Stopp aller Planungs- und Baumaßnahmen an Turm und Kirchenschiff!
– Sofortige Einstellung jedweder öffentlicher Finanzierung!
– Kein Abriss des Rechenzentrums!
– Protest entkriminalisieren!
– Konversion und Teilrückbau der Bausubstanz zu einem öffentlichen Ort und Mahnmal der kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte und des Wiederaufbauvorhabens!
– Echte Mitbestimmung durch die Potsdamer Stadtgesellschaft beim Umgang mit dem Ort statt von einer kirchlichen Stiftung, Mitteschön und Bundeswehr diktierte Geschichtsklitterung!
– Auflösung der Stiftung Garnisonkirche! Personelle und rechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen der SGP!

Garnisonkirchengegner vor Gericht: Demo am 7.6. – Verantwortung Jetzt!

Nach mehrmaliger Verschiebung sollen im Juni die Schauprozesse gegen drei Garnisonkirchengegner stattfinden, die wegen „Störung der Religionsausübung“ angeklagt sind. Am 9. Juni und am 14. Juni um 9 Uhr in der Hegelallee 8, im Amtsgericht Potsdam, finden die Verhandlungen statt.

Aus diesem Anlass gibt es am 7. Juni eine Demo, zum einen aus Solidarität zu den Angeklagten, und zum anderen, um die Evangelische Kirche aufzufordern, alle Planungs- und Baumaßnahmen an Turm und Kirchenschiff zu stoppen:

  1. Juni
    Start: 17 Uhr, Am Grünen Gitter 1, Friedenskirche /
    Sitz des Ev. Kirchenkreises Potsdam
    Abschlusskundgebung: 18 Uhr, Garnisonkirchenbaustelle / Rechenzentrum

Kommt zum Prozess! Kommt zur Demo!
Denn auf die Anklagebank gehören die Verantwortlichen der Förderruine Garnisonkirche – nicht der Protest!

Aufruf:

An die Evangelische Kirche: Verantwortung JETZT!
Förderruine Garnisonkirche stoppen – Protest entkriminalisieren

Am 29.10.2017 protestierten zahlreiche Garnisonkirchen-Gegner*innen gegen die Baustartsfeier der Garnisonkirchenkopie. Drei von ihnen werden – fast fünf Jahre später – wegen vermeintlicher „Störung der Religionsausübung“ angeklagt. Der Protest bei dem Baustart eines der umstrittensten Bauvorhaben in Deutschland ist nichts Überraschendes. Überraschend kann es jedoch sein, wie die Führung der evangelischen Kirche damit umgeht. Maßgeblich angestoßen durch die Beschwerde des Kommunikationsvorstands der Stiftung Garnisonkirche (SGP), Wieland Eschenburg, wird der Protest kriminalisiert. Die Führung der Evangelischen Kirche schaut dabei verantwortungslos zu. Dabei sind es dieselben Kirchenleute wie Angelika Zädow, Superintendentin des Kirchenkreises Potsdam, die verzweifelt den Begriff der„Versöhnung“ bemühen, wenn es darum geht, für den Bau der Garnisonkirchenkopie zu werben.

Die Verantwortungslosigkeit der Leitung der Evangelischen Kirche hat Tradition. Die Führung der Evangelischen Kirche, sowohl in Potsdam, auf Landesebene als auch auf Bundesebene hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir uns mit einer Förderruine mitten in der Stadt herumschlagen müssen.

Die Kirchenleute haben das Bürgerbegehren zur Auflösung der Garnisonkirchenstiftung und die Vielzahl der Bürgerhaushaltsabstimmungen gegen eine öffentliche Finanzierung ignoriert. Ebenso stießen die vielen Warnungen über die desolate Finanzsituation des Projektes bei den Verantwortlichen auf taube Ohren.

Dass es zu dem jetzigen Demokratie- und Finanzdesaster überhaupt gekommen ist, hat die Evangelische Kirche maßgeblich mit zu verantworten. Sie war es, die sich dem Ansinnen des rechtsradikalen Soldaten Max Klaar annahm, und Anfang der 2000er in das Bauprojekt mit originaler Militärkirchenoptik einstieg. Die Evangelische Kirche hat mit ihrem heuchlerischen Versöhnungskonzept und mit ihrer jahrelangen Lüge der 100%igen privaten Spendenfinanzierung dem reaktionären Wiederaufbauprojekt erst politisch zur Durchsetzung verholfen.

Spätestens mit dem vernichtenden Gutachten über die Finanzsituation der Garnisonkirchenstiftung durch den Bundesrechnungshof im Februar sollte zu erwarten sein, dass die Führung der Evangelischen Kirche nun alles daran setzt, für die bereits entstandenen gesellschaftlichen und finanziellen Schäden Verantwortung zu übernehmen.

Auch jetzt ist es noch möglich, reinen Tisch zu machen und das Projekt so zu transformieren, dass es tatsächlich ein Ort wird, an dem Geschichte angemessen erinnert werden kann, ohne Interessenkonflikte mit der Bundeswehr (die u.a. die geplante Dauerausstellung finanzieren soll…) und preußische Militarismus-Romantik.

Dafür ist es dringend notwendig, dass sich die Evangelische Kirche endlich verantwortlich zeigt und aus dem Projekt geordnet aussteigt:

  • Sofortiger Stopp aller Planungs- und Baumaßnahmen an Turm und Kirchenschiff!
  • Sofortige Einstellung jedweder öffentlicher Finanzierung!)
  • Kein Abriss des Rechenzentrums!
  • Protest entkriminalisieren!
  • Konversion und Teilrückbau der Bausubstanz zu einem öffentlichen Ort und Mahnmal der kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte und des Wiederaufbauvorhabens!
  • Echte Mitbestimmung durch die Potsdamer Stadtgesellschaft beim Umgang mit dem Ort statt von der Ev. Kirche, Mitteschön und Bundeswehr diktierte Geschichtsklitterung
  • Auflösung der Stiftung Garnisonkirche! Personelle und rechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen der SGP!

Lernort Garnisonkirche zu Förderskandal: Eine wirtschaftliche wie moralische Bankrotterklärung

Auch „Lernort Garnisonkirche“-Initiator Philipp Oswalt hat sich zu dem vernichtenden Prüfbericht des Bundesrechnungshofs zur Bundesförderung des Garnisonkirchturms geäußert. Wir dokumentieren die Pressemitteilung:

Bundesrechnungshofbericht zur Garnisonkirche Potsdam: eine wirtschaftliche wie moralische Bankrotterklärung

Darstellung der Grundvariante im Förderantrag der Stiftung Garnisonkirche
(Quelle: Prüfbericht des Bundesrechnungshofs zur Förderung der Garnisonkirche durch die BKM)

Der gestern, am 3. Februar veröffentlichte Prüfbericht des Bundesrechnungshof zu der Bundesförderung für den Wiederaufbau der Garnisonkirche in Potsdam bestätigt amtlich, was Kritiker schon seit Jahren bemängeln: Weder ist eine Gesamtfinanzierung des Bauvorhabens gegeben noch eine Finanzierung des bald anstehenden Betriebs. Die öffentliche Förderung war nur möglich, weil die Stiftung unvollständige und zum Teil wahrheitswidrige Angaben gemacht und das Kulturstaatsministerium in mehrfacher Hinsicht die Vorgaben des Förderrechts ignoriert hat. Die Förderung des Vorhabens war rechtswidrig. Die Bericht des Bundesrechnungshofs stellt eine wirtschaftliche wie moralische Bankrotterklärung für die Stiftung Garnisonkirche dar.

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Millionengrab Garnisonkirche: Bürger*inneninitiative fordert Konsequenzen

Gestern veröffentlichte der Bundesrechnungshof sein Prüfungsergebnis zur Förderung des Wiederaufbaus des Garnisonkirchturms durch die Bundesregierung und erklärte diese für rechtswidrig. Hier unsere Pressemitteilung dazu:

PRESSEMITTEILUNG
der Bürger*inneninitiative für ein Potsdam ohne Garnisonkirche
Potsdam, den 03.02.2022

Mit seinem Prüfbericht zur Förderung der Garnisonkirche hat der Bundesrechnungshof offiziell bestätigt, was die BI und andere Kritiker*innen des Wiederaufbaus schon seit Jahren immer wieder offenlegen und anprangern: Die Turmkopie ist ein Millionengrab. Die staatliche Finanzierung, die den Baustart erst möglich gemacht hat, ist rechtswidrig und hätte nie erfolgen dürfen. Mit anderen Worten: Der Turm hätte nie gebaut werden dürfen.

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BI im Hauptausschuss: Kein Erbpachtvertrag mit der Stiftung Garnisonkirche!

Am 19. Januar 2022 diskutierte der Potsdamer Hauptausschuss die Beschlussvorlage des Oberbürgermeisters für ein „Forum an der Plantage“. Die BI und der Antimilitaristische Förderverein als Akteure, die vor zwei Jahren zu Beginn des Vier-Phasen-Prozesses angehört wurden, beantragten für die Sitzung erfolgreich Rederecht, um sich zu dem Vorschlag zu äußern. Hier gibt es den Redebeitrag der BI zum Nachlesen:

Sehr geehrte Stadtverordnete, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Gäste,

vielen Dank für die Möglichkeit, hier zu sprechen. In meinem Redebeitrag möchte ich vor allem auf das vorgeschlagene Erbpachtmodell eingehen. Die Bürgerinitiative für ein Potsdam Ohne Garnisonkirche, für die ich heute spreche, lehnt diese Option entschieden ab. Denn ein solches Arrangement widerspricht dem Bürgerwillen, der sich auch in gültigen Beschlüssen wiederfindet, es bindet die Stadt langfristig an einen unsicheren Vertragspartner und verursacht potentiell unnötige Kosten.

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4-Phasen-Prozess RZ/GK: Kein städtisches Geld für die Garnisonkirche!

Am 5. Januar befasst sich der Hauptausschuss in einer Sondersitzung mit dem „Platz da!“-Konzept, das aus dem Design-Thinking Prozess in Phase 2 des mehrstufigen Verfahrens zur zukünftigen Gestaltung des Areals Rechenzentrum/Garnisonkirche entstanden ist.

Nicht eingeladen sind diesmal die Bürger*inneninitiative für ein Potsdam ohne Garnisonkirche und der antimilitaristische Förderverein der Stadt. Noch vor 2 Jahren waren beide Gruppen bei der Anhörung des Hauptausschusses am 24.1.2020 geladen, ebenso wie Mitteschön.

Dies macht erneut deutlich, was die BI schon damals bemerkte: Dass es bei Schuberts Vorgehen nicht um die Lösung des langjährigen Konfliktes um den Wiederaufbau der Garnisonkirche (vor allem des Turms) geht, sondern lediglich um den Nachbarschaftskonflikt zwischen Rechenzentrum und Garnisonkirchturm.

Aus diesem Anlass veranstalten die BI und der Antimilitaristische Verein eine Pressekonferenz am 4. Januar. Hier könnt ihr die zugehörige gemeinsame Pressemitteilung nachlesen:

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Neues Ausstellungskonzept für Garnisonkirche: Achtung, Fördergeldopportunismus

Pressemitteilung der Bürgerinitiative für ein Potsdam ohne Garnisonkirche

Potsdam, 16. März 2021

Mit ihrem neuen Ausstellungskonzept hat die Stiftung – zumindest auf den ersten Blick – neue Software installiert. Die Hardware bleibt leider die gleiche.

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Bund will trotz rechtlicher Zweifel fördern

Wir dokumentieren: Pressemitteilung des Rechercheteams Lernort Garnisonkirche vom 15.2.2021

Finanzierung Garnisonkirche Potsdam: Bund will trotz rechtlicher Zweifel fördern

Eine erneute Bewilligung von Fördermitteln des Bundes für das Projekt Garnisonkirche Potsdam in Höhe von 8,25 Mio. € steht offenbar unmittelbar bevor. Am vergangenen Freitag, den 12.2. verkündete die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien bezüglich der von der Stiftung Garnisonkirche im September 2020 beantragten Mittel für die „erweiterte Grundvariante“: „Dieser Fördergegenstand wurde baufachlich und verwaltungsmäßig auf Zweckmäßigkeit, Funktionsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit ohne Einwände geprüft und ist damit uneingeschränkt förderfähig.“ Erst zwei Tage zuvor hatte das Rechercheteam Lernort Garnisonkirche die Ergebnisse seiner Untersuchung der Förderpraxis veröffentlicht und offengelegt, dass eine solche Förderung offenkundig gegen Förderrecht verstößt.

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Lernort Garnisonkirche: Recherchen zu GK-Finanzen veröffentlicht

Die Bürgerinitiative Potsdam Ohne Garnisonkirche kritisiert schon seit Jahren die Unstimmigkeiten bei der Finanzierung des Wiederaufbaus des Garnisonkirchturms. Nun hat ein Rechercheteam der Plattform „Lernort Garnisonkirche“, unter Beteiligung der BI, einen umfassenden Recherchebericht zu den problematischen Umständen der öffentlichen Förderung des Projekts vorgelegt.

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Bundesrechnungshof prüft Garnisonkirchenförderung

PRESSEMITTEILUNG

der Bürgerinitiative für ein Potsdam ohne Garnisonkirche

Potsdam, 02.02.2021

In einer Antwort auf eine Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz hat die Beauftragte der Bundesregierung im Januar bekanntgegeben, dass der Bundesrechnungshof die Förderung des Wiederaufbaus des Garnisonkirchturms durch den Bund überprüft. Endlich!

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Garnisonkirchengegner vor Gericht

PRESSEMITTEILUNG
der Bürgerinitiative für ein Potsdam ohne Garnisonkirche
mit Unterstützung der Martin-Niemöller-Stiftung und
des Vereins zur Förderung antimilitaristischer Traditionen in der Stadt Potsdam

Potsdam, 01.12.2020
Garnisonkirchengegner vor Gericht

Mehr als drei Jahre nach dem Baustart der Garnisonkirchenkopie am 29.10.2017 und nach etlichen Verschiebungen wird der erste Prozess gegen einen Garnisonkirchengegner am 4.12.2020 und 18.12.2020 jeweils um 10 Uhr am Potsdamer Amtsgericht in der Hegelallee 8, im Saal 215 stattfinden. Insgesamt sind vier Garnisonkirchengegner angeklagt. Diesen Freitag, am 4.12. wird vor Prozessbeginn um 9 Uhr und vor dem Amtsgericht – unter Berücksichtigung der Corona-AHA-Regeln – zu einer Kundgebung gegen die Garnisonkirchenkopie und in Solidarität mit den Angeklagten eingeladen.

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Weitere Steuermillionen für die Garnisonkirche – Kulturstaatsministerin gießt Öl ins Feuer

Im Juli hat die Beauftragte für Kultur und Medien, Monika Grütters (CDU), auf Anfrage des Bundestagsabgeordneten Norbert Müller (LINKE) mitgeteilt, dass die Bundesregierung 2021 keine weiteren Mittel für den Wiederaufbau der Garnisonkirche bereitstellen würde.

In der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses am 26.11.20 sollen nun doch weitere 4,5 Millionen Euro für das Projekt beschlossen werden.

Unsere Stellungnahme dazu:

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Eröffnung des Lernorts Garnisonkirche Potsdam

Herzlich laden wir ein zur Eröffnung des Lernorts Garnisonkirche Potsdam
am Samstag, den 5. September um 19:00 Uhr

im Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum, Dortustraße 46, 14467 Potsdam

Lernort Garnisonkirche Potsdam

Die Martin-Niemöller-Stiftung und die Universität Kassel haben mit mehreren Potsdamer Initiativen (siehe unten) direkt am historischen Standort der Garnisonkirche Potsdam einen Lernort eingerichtet, der kontinuierlich über die Geschichte des Ortes aufklären und über die oft verschwiegenen und verdrängten Dimensionen dieser Kirche sowie des Wiederaufbauprojekts informieren wird.

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Neue Plattform „Lernort Garnisonkirche“ online

Pressemitteilung von Philipp Oswalt und der Martin-Niemöller-Stiftung:

Projekt Lernort Garnisonkirche startet mit Internetplatform und wissenschaftlichem Beirat.

Der 2017 begonnene Wiederaufbau der Garnisonkirche in Potsdam soll nicht zuletzt dazu dienen, hier einen Lernort deutscher Geschichte zu schaffen. Doch bislang wurde dieses Versprechen nicht eingelöst, im Gegenteil: Die Befürworter und Träger des Vorhaben zeichnen bis heute ein geschöntes und teils verfälschtes Bild von der Geschichte des Ortes. Um dem entgegentreten und über die Historie des Ortes aufklären, hat die Martin-Niemöller-Stiftung in Kooperation mit der Universität Kassel das Projekt „Lernort Garnisonkirche“ initiiert.
Als erster Schritt wurde hierzu die Internetplattform http://lernort-garnisonkirche.de/ geschaffen, die heute mit den ersten 37 Beiträgen Online ging. Das Projekt wird von einem zehnköpfigen wissenschaftlichen Beirat begleitet und unterstützt. Als weitere Bausteine des Projektes Lernort Garnisonkirche sind ein analoger Ausstellungs- und Vermittlungsort im Rechenzentrum Kunst und Kreativhaus Potsdam, welches sich unmittelbar neben der Baustelle des Garnisonkirchenturm befindet, sowie die Fortsetzung der Veranstaltungsreihe der Martin-Niemöller-Stiftung geplant.

Ach du li(e)bes Kind: erst der Inhalt, dann die Form!

Der US-Architekt Daniel Libeskind hat Interesse an der Gestaltung eines Areals Garnisonkirche/Rechenzentrum bekundet:

https://www.pnn.de/potsdam/us-star-architekt-in-potsdam-libeskind-will-ideen-fuer-die-garnisonkirche-entwerfen/25946876.html

Hier der passende Kommentar bei „Stadt für Alle“:

Der Oberbürgermeister Schubert macht den gleichen Fehler wie die Stiftung Garnisonkirche: Debatten um Formen und Architektur führen, ohne zu wissen was der Inhalt ist oder sein soll.

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